Ärztemangel im Pflegeheim

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat im vergangenen Jahr mit den Ergebnissen von „QCare – Routinedatenbasierte Qualitätsindikatoren in der Pflege“ die heterogene Versorgungsqualität in Pflegeheimen aufgezeigt. Der QCare Qualitätsatlas Pflege deckt regionale Unterschiede auf, beispielsweise bei der Dauerverordnung von Benzodiazepinen und ähnlichen Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Im Jahr 2021 variieren die Verordnungsraten bei Heimbewohnern zwischen 0,75 Prozent und 25,2 Prozent (ohne Privatrezepte). In Nordrhein-Westfalen und im Saarland sind die Raten überproportional hoch, während sie in Ostdeutschland fast durchgängig unter dem Bundesdurchschnitt liegen.

Auch bei der Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten aufgrund von Austrocknung bei Heimbewohnern mit Demenz zeigen sich erhebliche regionale Unterschiede. Hohe Raten finden sich vor allem im Osten Bayerns, in Niedersachsen, im Süden von Rheinland-Pfalz sowie in Nordrhein-Westfalen. Die Qualität der Versorgung in Pflegeheimen hängt nicht allein von den Pflegekräften ab, wie Susann Behrendt vom Forschungsbereich Pflege des WIdO erläutert. Eine Qualitätssicherung, die ausschließlich auf der Leistungserbringung nach dem SGB XI basiert, wird der Versorgungswirklichkeit nicht gerecht. Vielmehr wird die Versorgung im Pflegeheim von mehreren Professionen erbracht. Daher konzentrieren sich die Indikatoren von QCare auf die Schnittstellen zwischen ärztlicher und pflegerischer Versorgung, Arzneimittelversorgung und Hospitalisierung. Es geht um berufsgruppenübergreifende Prozesse, betont die WIdO-Expertin Behrendt.

 

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