Die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung vor drei Jahren hat zu anhaltenden Diskussionen geführt. Kritiker wie Bernd Meurer vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste sehen die Umstellung als politischen Fehler, da die Anzahl der Pflegeschüler insgesamt gesunken ist und es an spezifischen Qualifikationen mangelt. Sylvia Bühler von der Gewerkschaft Verdi fordert verbesserte Ausbildungsqualität und Antworten von der Politik.
Auf der anderen Seite betont Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, dass die generalistische Pflegeausbildung Berufschancen eröffnet und die internationale Anschlussfähigkeit fördert. Claudia Moll, Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, unterstützt die Stärkung aller Qualifizierungswege in der Pflege und sieht die neue Ausbildungsform als Möglichkeit, den Pflegeberuf moderner und attraktiver zu machen.
Die Evaluationsergebnisse werden zeigen, ob Anpassungen notwendig sind. Kerstin von der Decken, Gesundheitsministerin von Schleswig-Holstein, spricht sich für eine weitere Akademisierung der Pflege aus, warnt jedoch vor Überakademisierung. Sie betont die Bedeutung von Pflegehilfskräften und fordert eine Verbesserung ihrer Ausbildung.
Ende 2022 befanden sich 146.500 Personen in der Ausbildung zur Pflegefachkraft, wobei die Anzahl der Vertragsunterzeichnungen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 4.000 gesunken ist.
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