Lausitzer Seenland Klinikum in Hoyerswerda auf dem Weg zum digitalen Klinikum

In Hoyerswerda soll es ein Krankenhaus der Zukunft geben. Digitalisierung und die Vernetzung von Pflege und Behandlung mit künstlicher Intelligenz spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Die Gesundheitsbranche ist auf dem Weg zu einer neuen Version ihrer selbst, auch um angesichts von Fachkräftemangel in der Pflege und Medizin für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Auch im Lausitzer Seenland Klinikum in Hoyerswerda steht dieses Thema ganz oben auf der Agenda. Rund vier Millionen Euro will das Klinikum in den kommenden Jahren in diese Transformation investieren. Für die Koordination wurde eigens die Stelle eines Leiters für klinische Prozesse geschaffen.

Wichtigste Neuerung ist die elektronische Patientenakte, die im Hoyerswerdaer Klinikum weiterentwickelt werden soll. Zusätzlich kann die Pflege durch eine vollautomatische Medikamentenbestellung, digitale Wunddokumentation, Diagnostik mittels künstlicher Intelligenz oder autonomes Transportieren der Patienten erleichtert werden.

Neben der internen Digitalisierung will das Seenland Klinikum zugleich noch Vorreiter für ein anderes Zukunftsmodell werden – das „Smart virtual hospital“, also ein teilvirtuelles Krankenhaus in Verbindung mit künstlicher Intelligenz. Dabei geht es im Kern darum, hochleistungsfähige Medizin und Diagnostik mit Hilfe von Technik und Telemedizin auch außerhalb des eigenen Hauses nutzbar zu machen. Die digitale Vernetzung kann laut dem Geschäftsführer Mirko Papenfuß eine Antwort auf den Fachärztemangel vor allem im ländlichen Raum sein. Das „Reallabor“ will verschiedenste Formen erforschen. Wie können zum Beispiel Diagnostik und Pflegehilfe vom Klinikum aus vielleicht sogar bis ins heimische Wohnzimmer digitalgesteuert und überwacht werden? Im Videochat können Patient, Arzt, Pflegekräfte und Angehörige kommunizieren.

Das Reallabor des „Smart virtual hospital“ ist als Projekt im Rahmen des Strukturwandels geplant. Das Lausitzer Seenland Klinikum hat dafür zunächst eine Machbarkeitsstudie mit einem Ideengerüst erarbeitet und beim zuständigen Staatsministerium eingereicht. Ob und wie es damit weitergeht, muss nun abgewartet werden.