Neue Strategien zur Gewährleistung der Gesundheitsversorgung in Sachsen

Die Gesundheitsversorgung in Sachsen steht vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere in ländlichen Regionen. Die wohnortnahe medizinische Betreuung gestaltet sich bereits heute oft schwierig, und längere Anfahrtswege sind häufig. Derzeit gelten 34 von 48 Planungsbereichen im Freistaat als gefährdet, in naher Zukunft unterversorgt zu sein. Diese Problematik wird durch den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel weiter verschärft, wobei die Lausitz und Oberlausitz besonders betroffen sind. Um diesen Herausforderungen proaktiv zu begegnen, verfolgen die Oberlausitz-Kliniken das innovative simul+Modellprojekt „Medical Cubes & AOZ“. Im Rahmen dieses Projekts wird untersucht, ob sogenannte „Medical Cubes“ in Kombination mit einem zentralen ambulanten OP-Zentrum die bestehenden Versorgungslücken effektiv schließen können. Dies wird am Beispiel des ländlichen Raums der Oberlausitz sowie des Landkreises Bautzen analysiert.

Für die Umsetzung des Projekts wurde am 8. Januar 2025 ein Förderbescheid an Herrn Jörg Scharfenberg, Geschäftsführer der Oberlausitz Kliniken gGmbH, übergeben. „Medical Cubes“ sind moderne, medizintechnisch ausgestattete Einrichtungen, die speziell für ländliche Gebiete konzipiert wurden. Sie ermöglichen es Patientinnen und Patienten, über Videosprechstunden mit Ärztinnen und Ärzten in Kontakt zu treten. In einem ersten Schritt können notwendige Untersuchungen angeordnet werden, die vor Ort durch nichtärztliches Personal durchgeführt werden, wie beispielsweise Blutdruckmessungen, Röntgenaufnahmen oder Labortests. Sollte eine fachärztliche Weiterbehandlung erforderlich sein, erfolgt die Überweisung an ein zentrales ambulantes OP-Zentrum (AOZ), wo die Patientinnen und Patienten von Fachärztinnen und Fachärzten weiter versorgt werden.

 

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Caritas plant Millionenprojekt für neue Tagespflege in Ostritz

Die Caritas plant, ihr bestehendes Angebot an Pflegeheimen, betreutem Wohnen und ambulanter Pflege um eine Tagespflege zu erweitern. Diese Maßnahme könnte eine umstrittene Lücke an der B99 schließen. In Ostritz, wo die B99 eine Kurve macht, befindet sich das St. Antoni-Stift, ein Pflegeheim mit 73 Plätzen. Nebenan gibt es in der Villa sechs altengerechte Wohnungen für betreutes Wohnen. Im Jahr 2023 wurde zudem die Caritas-Sozialstation vom Ostritzer Markt in die Fläche innerhalb der B99-Kurve verlegt. Von hier aus starten die Mitarbeiter der ambulanten Pflege zu Hunderten von Patienten in den umliegenden Orten wie Ostritz, Bernstadt, Schönau-Berzdorf sowie Hagenwerder und Hirschfelde. Eine teilstationäre Pflegeeinrichtung, wie beispielsweise eine Tagespflege, fehlt bislang noch im Angebot. Die Caritas verfolgt diese Idee seit dem Umzug der Sozialstation. Zwei wesentliche Gründe sprechen für eine solche Erweiterung: Zum einen besteht eine hohe Nachfrage nach Tagespflegeplätzen, zum anderen könnte die Caritas das Personal effizienter einsetzen und innerhalb des Campus leichter auf Personalengpässe reagieren.

 

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Trotz der Schließung der Gynäkologie am Krankenhaus Ebersbach: Frauen erhalten weiterhin Unterstützung

In Ebersbach bietet die Frauenklinik nun ausschließlich ambulante Leistungen an, was insbesondere im Hinblick auf das Brustzentrum zu Verunsicherung führt. Krebspatientinnen finden jedoch weiterhin Unterstützung im Oberland. Nach den schrittweisen Kürzungen am Ebersbacher Krankenhaus herrscht nicht nur unter den Anwohnern Unsicherheit. Seit Jahresbeginn gibt es keine gynäkologische Station mehr am Klinikum Oberlausitzer Bergland, einschließlich der Entbindungsstation. Die Frauenheilkunde hat sich an beiden Standorten neu strukturiert. Ab sofort werden alle stationären Behandlungen in Zittau durchgeführt, während die Frauenheilkunde in Ebersbach als Tagesklinik fungiert.

Dr. Jacek Glajzer und weitere Fachkräfte bleiben weiterhin in Ebersbach aktiv. Auch das zertifizierte Brustzentrum Ostsachsen bleibt für Brustkrebspatientinnen aus der Region vor Ort erreichbar. Die bestehende Unsicherheit ist spürbar, da selbst niedergelassene Ärzte teilweise nicht informiert sind. Überweisungen für Patientinnen können jedoch weiterhin erfolgen, und die Frauenklinik bleibt der erste Ansprechpartner bei Brusterkrankungen. Diese Rolle besteht seit über 20 Jahren; das Zentrum wurde 2003 gegründet.

 

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Dringender Handlungsbedarf: Gefährdung beider Krankenhaus-Standorte im Klinikum Oberlausitzer Bergland

Der Geschäftsführer des Klinikums Oberlausitzer Bergland erläutert den Fortgang der Umstrukturierung der Krankenhäuser in Zittau und Ebersbach sowie die Notwendigkeit, an einem Standort zu konzentrieren. Seit Jahresbeginn werden im Ebersbacher Krankenhaus keine Geburten mehr durchgeführt; die Wochenstation ist geschlossen und die Frauenklinik bietet nur noch ambulante Behandlungen im Oberland an. Zudem gibt es seit einem Jahr in Ebersbach keine chirurgische Station mehr, sodass nur noch ambulante Operationen stattfinden. Weitere drastische Einschnitte sind bereits in Planung. Die Gründe, warum dieser Ansatz als einziger Weg für die Zukunft des Klinikums Oberlausitzer Bergland (KOB) angesehen wird, werden im Gespräch mit der SZ dargelegt.

 

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Radiopharmazie: Strahlkraft aus Sachsen – Sächsisches Radiopharmazie-Netzwerk nukliD® erhöht internationale Präsenz

Führende Akteure der Radiopharmazie aus Sachsen beschließen eine verstärkte Zusammenarbeit, um die Radiopharmazie in Sachsen als Zentrum für Innovation und Fachkompetenz in diesem zukunftsweisenden Bereich auszubauen und die internationale Sichtbarkeit zu erhöhen. Die Partner aus den Bereichen Forschung, Wirtschaft und Clustermanagement vereinen ihre Kräfte unter dem Namen Radiopharmacy Cluster Dresden – nukliD®. Radiopharmaka sind spezielle Arzneimittel, die radioaktive Elemente, sogenannte Isotope, enthalten. Sie ermöglichen eine präzise, zielgerichtete und personalisierte Diagnose sowie Behandlung von Tumoren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Therapien wirken Radiopharmaka direkt im erkrankten Gewebe, wodurch das umliegende gesunde Gewebe weitgehend geschont wird. Die Radiopharmazie entwickelt sich zur Schlüsseltechnologie in der modernen nuklearmedizinischen Krebsbehandlung. Mit der Gründung des Radiopharmacy Cluster Dresden - nukliD® bündeln sächsische Akteure dieses innovativen Sektors ihr Potenzial und streben an, es weiter auszubauen. nukliD® wird die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern, technische Innovationen vorantreiben und Öffentlichkeitsarbeit leisten. Ein weiteres wesentliches Ziel ist die Ausbildung und Sicherung hochqualifizierter Fachkräfte sowie die Steigerung der internationalen Sichtbarkeit des Standorts Sachsen.

 

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Studienplatz über die Vorabquote nach dem Sächsischen Landarztgesetz

Ein Medizinstudium wird angestrebt? Zudem besteht Interesse an einer hausärztlichen Tätigkeit, insbesondere im ländlichen Raum? Dann ist dies die richtige Gelegenheit. Der nächste Bewerbungszeitraum beginnt am 15. Januar 2025 und endet am 28. Februar 2025 für einen Studienplatz der Humanmedizin über die Vorabquote nach dem Sächsischen Landarztgesetz für das Wintersemester 2025/2026. Seit dem Wintersemester 2022/23 werden im Freistaat Sachsen 6,5 Prozent der Studienplätze in der Medizin sowie des Modellstudiengangs Humanmedizin an angehende Hausärzte vergeben, die insbesondere in ländlichen Gebieten tätig werden möchten. Diese Regelung wurde durch das Sächsische Landarztgesetz ermöglicht, um der sich abzeichnenden hausärztlichen Unterversorgung in bestimmten Regionen des Freistaates Sachsen entgegenzuwirken. Insbesondere im ländlichen Raum und in der Stadt Chemnitz hat die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) zunehmend Schwierigkeiten, Vertragsarztsitze wieder zu besetzen und eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen. Der Freistaat Sachsen setzt sich aktiv dafür ein, diesem Trend entgegenzuwirken.

 

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Stärkung des Pflegestudiums: Feierliche Eröffnung von Simulationslabor und neuen Lehrräumen im Atrium

Am Dienstag, den 14. Januar 2025, wurden die neuen Lehr- und Funktionsräume der ehs im Atrium Am Rosengarten in der Dresdner Neustadt feierlich eröffnet. Zu den Einrichtungen gehört eines der größten Simulationslabore für die akademische Qualifizierung im Pflegebereich in Deutschland, dessen Aufbau und Betrieb vom Freistaat Sachsen sowie der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens finanziert wird. Rund 100 Gäste hatten die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten auf drei Etagen zu besichtigen und pflegerische Situationen im Simulationslabor kennenzulernen und auszuprobieren.

Die Stärkung der Pflegestudiengänge reagiert auf den bundes- und landesweit wachsenden Bedarf sowie den Anspruch, akademische Qualifizierung im Pflegebereich zu etablieren. Ein Beispiel dafür ist das 1000 qm große Simulationslabor Pflege, in dem verschiedene Situationen aus dem pflegerischen Alltag in unterschiedlichen Settings simuliert werden können. Dieses Labor wurde speziell als Ausbildungsstätte für angehende und erfahrene Pflegekräfte didaktisch konzipiert und ausgestattet, um eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis zu ermöglichen. Es umfasst 11 Simulationsräume mit sechs verschiedenen pflegerischen Settings, darunter Krankenhaus- und Intensivstationen, Pflegeheim und häusliche Pflege, sowie Debriefing- und Regieräume mit modernster Technik. Damit zählt das SimLab zu den bestausgestatteten Simulationszentren in Deutschland.

 

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Rückgang der Apotheken in der Oberlausitz: Versorgungslage verschärft sich

Die Anzahl der öffentlichen Apotheken in den Landkreisen Bautzen und Görlitz ist erneut gesunken, wie eine Auswertung des Sächsischen Apothekerverbands zeigt. Die Apothekendichte pro 100.000 Einwohner ist im Landkreis Bautzen mit 19,8 niedriger als im Landkreis Görlitz, der bei 22,4 liegt und damit über dem sächsischen Durchschnitt von 22,0.

Aktuell gibt es im Landkreis Bautzen nur noch 58 öffentliche Apotheken, der niedrigste Wert seit Langem. Von Mitte der 1990er-Jahre bis 2006 stieg die Zahl von 61 auf 69 Apotheken, seither geht es jedoch abwärts. Im Landkreis Görlitz sind derzeit 55 Apotheken verzeichnet, ebenfalls ein Tiefpunkt. Hier lag die Zahl 1996 bei 65 und erreichte 2006/07 mit 68 ihren Höhepunkt.

 

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Kooperation von Rettungsdiensten und Altenhilfe reduziert Klinikeinweisungen

Die Zahl der Single-Haushalte in Deutschland nimmt zu, mit über 17 Millionen Einpersonenhaushalten laut Statistischem Bundesamt. Immer mehr Menschen mit Unterstützungsbedarf leben allein, was zu Isolation und Unterversorgung führen kann. In kritischen Situationen wird häufig der Rettungsdienst gerufen.

In Wiesbaden wurde das Projekt „Schnittstellenmanagement bei Krankenhausaufnahme und -entlassung“ ins Leben gerufen, bei dem Rettungskräfte nicht nur den gesundheitlichen Status der Notrufenden überprüfen, sondern auch mögliche soziale oder pflegerische Bedarfe ermitteln. Dieses Projekt ist eine Kooperation zwischen Rettungsdiensten und den kommunalen Beratungsstellen für selbständiges Leben im Alter des Sozialdezernats Wiesbaden.

Die Initiative wurde 2018 von Johannes Weber, damals Abteilungsleiter der Altenarbeit, initiiert und wird vom hessischen Ministerium für Soziales und Integration gefördert. Die Kooperation besteht weiterhin und wird als Win-Win-Situation beschrieben: Kliniken und Krankenkassen werden entlastet, während die Betroffenen ein auf ihre Versorgungsbedürfnisse zugeschnittenes Angebot erhalten. Die Gerontologin Petra Schönemann-Gieck von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg hat die Zusammenarbeit wissenschaftlich begleitet.

 

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Pflege-Report 2024 zeigt regionale Unterschiede

Zwischen 2017 und 2023 ist die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland unterschiedlich stark gestiegen, wie der Pflege-Report 2024 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt. Im Jahr 2023 waren 5,2 Millionen Menschen pflegebedürftig, was einem Anstieg von 57 Prozent seit Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs im Jahr 2017 entspricht.

Der Zuwachs variierte stark zwischen den rund 400 Kreisen: In den Kreisen mit dem geringsten Anstieg stieg der Anteil um 37,1 bis 56,2 Prozent, während er in den Kreisen mit dem größten Anstieg um 80,7 bis 143,8 Prozent wuchs. Der WIdO-Bericht stellt fest, dass der Anstieg nicht allein durch die Alterung der Gesellschaft erklärt werden kann; nur in zwei von 400 Kreisen entsprach die Zahl der Pflegebedürftigen den Erwartungen aufgrund der Bevölkerungsalterung. In den meisten Kreisen war die Zahl höher als erwartet. Bei einer reinen Fortschreibung der Alterung hätte die Zahl bundesweit nur um 21 Prozent steigen sollen.

 

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