Im Rahmen des Bundes-Förderprogramms "Pakt für den ÖGD" hat das Sozialministerium eine Digitalisierungsstrategie für die sächsischen Gesundheitsämter und Behörden des Öffentlichen Gesundheitsdiensts (ÖGD) entwickelt. Das Ziel dieser Strategie ist es, die Digitalisierungsprozesse in den Ämtern zu vereinfachen und den digitalen Austausch zwischen den Ämtern zu fördern. An der Erarbeitung waren neben dem Sozialministerium auch die Landesuntersuchungsanstalt Sachsen, die Landesdirektion Sachsen sowie die Gesundheitsämter der Landkreise und Kreisfreien Städte beteiligt.
Insgesamt stehen dem Freistaat Sachsen 17 Millionen Euro Bundesmittel zur Verfügung. Diese Mittel werden nicht nur für die Digitalisierung verwendet, sondern auch für die Schaffung von 250 zusätzlichen unbefristeten Vollzeitstellen sowie für Forschungszwecke. Die Forschung wird durch die Einrichtung von zwei Professuren für den öffentlichen Gesundheitsdienst an der Universität Leipzig und der TU Dresden umgesetzt.
Weitere Informationen zur Digitalisierungsstrategie finden Sie HIER.
Seit diesem Frühjahr bietet das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus eine verbesserte Arzneimitteltherapie für seine Patienten an. Das Ziel ist es, Risiken im Zusammenhang mit der Medikation, wie unerwünschte Arzneimittelwirkungen, zu erkennen und die Patientensicherheit zu erhöhen. Wenn ein Patient stationär im CTK aufgenommen wird, bringt er in der Regel einen bundeseinheitlichen Medikationsplan mit, jedoch sind freiverkäufliche Medikamente beispielsweise nicht vermerkt. Diese müssen dann in oft zeitaufwändigen Beratungen und Anamnesegesprächen nachträglich erfasst werden. Aus diesem Grund wurde am CTK seit April 2023 das Projekt "TOP" vom Zentralen Projektmanagement unter der Leitung von Grit Rehe ins Leben gerufen. Das Projekt "Transsektorale Optimierung der Patientensicherheit" erfolgt in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen Barmer und AOK Nordost und soll bundesweit für eine höhere Arzneimitteltherapiesicherheit sorgen, erklärt Grit Rehe.
Weitere Informationen zu dem Projekt des CTK Cottbus finden Sie HIER.
Die Bundesregierung hat einen Referentenentwurf zur verbesserten Nutzung von Gesundheitsdaten als Baustein der Digitalisierungsstrategie vorgelegt. Inhalte des Digitalgesetzes sind u.a. die Einrichtung der elektronischen Patientenakte bis 2024 für alle gesetzlichen Versicherten, Behandlungsprogramme sollen um stärker digitalisierte Programme erweitert werden und das E-Rezept soll zum 1. Januar 2024 verbindlicher Standard in der Arzneimittelversorgung und die Nutzung vereinfacht werden. Andrea Schmidt-Rumposch, Pflegedirektorin und Vorständin der Universitätsmedizin Essen, sagt im Interview mit mednic.de, dass mit Blick auf die demografische Entwicklung der Weg der Digitalisierung alternativlos ist. Weniger Menschen in der Pflege werden mehr pflegebedürftige Menschen betreuen müssen. So müssen bspw. im Service-, wie auch im Logistikbereich digitale Lösungen umgesetzt werden, um die Arbeit für das Personal zu erleichtern und Zeit für die direkte Patientenversorgung zu erhöhen, dadurch auch die Arbeitsmoral zu verbessern. Digitalisierung kann somit auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Außerdem sollte das Thema Aus- und Weiterbildung sowie die Persönlichkeitsentwicklung in der Pflege stark in den Fokus gerückt werden, so Schmidt-Rumposch. Die erweiterte fachliche Kompetenz sowie das eigenverantwortliche Handeln kommt auch den Patientinnen und Patienten zugute.
Weitere Informationen zur Digitalisierungsstrategie finden Sie HIER und zum Interview mit mednic.de HIER.
Schutzmasken, Einweghandschuhe, Spritzen und Testutensilien sind nur einige Abfälle, die bei stationären und ambulanten Behandlungen tagtäglich anfallens. Um diese Einwegartikel wiederverwerten zu können, arbeiten Forscher am Fraunhofer IWU an Lösungen. Im Whitepaper „ReMed“ (Recycling für eine nachhaltige Medizintechnik) werden kurz-, mittel- sowie langfristige Strategien für eine Erhöhung der Recyclingrate vorgestellt. Das Klinikpersonal soll durch entsprechende Lösungsansätze nicht zusätzlich belastet werden. Eine langfristige Strategie, die die Forscher der Fraunhofer IWU ermittelt haben, ist die Etablierung automatisierter Trennverfahren. Neu entwickelte Anlagen sollten dann in einer geschlossenen Prozesskette Abfälle in seine Bestandteile trennen und dekontaminieren. Kurzfristig könnte die falsche Entsorgung recyclebarer Kunststoffe durch ein einheitliches, vereinfachtes System für die Kennzeichnung der Abfallbehälter sein. Für die Rückführung gebrauchter Kunststoffe kann auch ein rohstoffliches (chemisches) Recyclingverfahren angewendet werden. Allerdings wird eine erneute Zulassung für die Weiterverarbeitung der Kunststoffe zu Medizinprodukten notwendig. Dafür muss der rechtliche Rahmen angepasst werden.
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Eine 50% schnellere Wundheilung gegenüber den Standardtherapien (erforscht bei Tieren), das ist dank modernster Forschung nun möglich. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden gehen mit einer völlig neuen Wundauflage in die ersten Kliniken, um in einer klinischen Studie diese am Menschen zu testen. Erste Laborversuche mit menschlichen Wundsekret verliefen erfolgreich. Ende 2024 soll die Studie, die an 108 Menschen durchgeführt wird, abgeschlossen sein. Für 2025 ist die Gründung des Unternehmens „Rescure“ zur Massenfertigung der Wundauflagen in Sachsen geplant. Die Studie sowie die Ausgründung werden vom Bundeswirtschaftsministerium mit 1,5 Millionen Euro gefördert. Für die Massenfertigung werden allerdings noch weitere 5 Millionen Euro Startkapital benötigt. Grundlegende Patente zum Vertrieb sind bereits weltweit angemeldet, sodass auch dem Vertrieb in die USA oder Asien nichts im Wege steht.
Weitere Informationen u.a. zur Funktionsweise der Wundauflagen finden Sie HIER auf biosaxony.de
Infektionen im Krankenhaus sind leider häufig und können schwerwiegende Komplikationen verursachen. Eine gute Händehygiene-Compliance in Kliniken ist daher entscheidend, um die Übertragung von Krankheitserregern durch medizinisches Personal von einem Patienten auf den nächsten zu verhindern. Um die Einhaltung der Vorgaben zu überprüfen, werden derzeit Compliance-Beobachtungen durchgeführt, bei denen das medizinische Personal begleitet wird, um sicherzustellen, dass die Händehygiene korrekt durchgeführt wird. Allerdings gibt es das Problem des Hawthorne-Effekts, bei dem Versuchspersonen ihr Verhalten ändern, wenn sie wissen, dass sie Teil einer Untersuchung sind. Dies kann zu verfälschten Studienergebnissen und Einschätzungen führen, beispielsweise zur Wirksamkeit von Arzneimitteln oder Interventionen. Aus diesem Grund ist es notwendig, eine anonyme und automatisierte Erfassungsmethode einzuführen. Die GWA Hygiene GmbH, Partner der Hartmann Gruppe, hat eine kameralose, sensorbasierte Technologie entwickelt, die die Patientenzone überwacht. In Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut HTK wurde die Lösung in einem realitätsnahen Patientenzimmer validiert.
Weitere Informationen zu dem System finden Sie HIER.
Dank der finanziellen Unterstützung der „Deutschen Stiftung für Demenzerkrankte“ (www.demenzstiftung.de) wurde im „Altenpflegeheim an der Mandau“ in Großschönau eine „Prowisetafel“ für dementiell erkrankte Bewohner und Bewohnerinnen angeschafft. Diese mobile Tafel kann flexibel und an verschiedenen Orten genutzt werden. Sie bietet interaktive Spiele auf einem Touchscreen, um die kognitiven Fähigkeiten der Seniorinnen und Senioren zu trainieren und die motorischen Fähigkeiten im Oberkörperbereich z.B. beim Durchbewegen der großen Gelenke zu erhalten. Durch die gemeinsame Nutzung in der Gruppe wird Vereinsamung im Alter vorgebeugt und das soziale Miteinander gefördert. Die Tafel kann auch als normaler Bildschirm für Vorträge, Filmnachmittage oder Fotopräsentationen genutzt werden und ermöglicht so manche gedankliche Zeitreise. Sie wird auch in den Bewohnerzimmern für Einzelnutzungen bereitgestellt und ist somit auch für weniger mobile Bewohnerinnen und Bewohner zugänglich. Aufgrund der Sehbeeinträchtigung vieler Senioren ermöglicht die große Tafel auch das Skypen und die Videotelefonie mit Familienangehörigen im eigenen Zimmer.
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Kinder starten mit unterschiedlichen gesundheitlichen Voraussetzungen ins Leben, abhängig von den vielfältigen Bedingungen, unter denen sie aufwachsen. Um sicherzustellen, dass jedes Kind im Landkreis Görlitz gesund aufwachsen kann, ist es wichtig, von Anfang an die gesundheitlichen Chancen zu verbessern. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Kindertagesstätten, da viele Kinder dort einen Großteil ihres Tages verbringen und gemeinsam spielen, entdecken und lernen. Daher gewinnt die Gesundheitsförderung in den Kindertageseinrichtungen zunehmend an Bedeutung.
Um wirksame und zielgerichtete Maßnahmen zur Gesundheitsförderung planen und umsetzen zu können, benötigen wir aussagekräftige Basisdaten. In diesem Zusammenhang liegt nun der aktuelle Bericht zur gesundheitlichen Situation in den Kindertageseinrichtungen im Landkreis Görlitz vor. Dieser Bericht stellt verschiedene Untersuchungsergebnisse des Kinder- und Jugend(zahn)ärztlichen Dienstes des Gesundheitsamtes aus dem Schuljahr 2020/21 dar, einschließlich der Ergebnisse der Schulaufnahmeuntersuchungen.
Darüber hinaus wurde im Sommer 2022 auch eine Online-Umfrage zur Gesundheitsförderung in den Kitas durchgeführt, die von der "Regionalstelle Gesundheitsförderung in der Kita" im Landkreis Görlitz koordiniert wurde. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind ebenfalls im Bericht enthalten und bieten einen Einblick in die aktuelle Situation der Gesundheitsförderung in den Kindertageseinrichtungen.
Für alle Interessierten ist der Bericht online auf der Internetseite des Landkreises Görlitz unter https://www.kreis-goerlitz.de/Gesundheit/Amtsarzt-Stabsstellen/Gesundheitsfoerderung-Kita.htm?waid=397 und https://publikationen.gesundheit-soziales.landkreis.gr/ einsehbar.
Das Orthopädische Zentrum „Martin-Ulbrich-Haus“ belegt Platz 20 im Ranking „Deutschlands beste Krankenhäuser“ in der Kategorie „50 bis 150 Betten“. 88 Einrichtungen wurden in einer aktuellen Studie des F.A.Z.-Instituts in dem Ranking betrachtet.
Doch nicht nur das! 100 Punkte konnte sich die Fachabteilung der Orthopädie sichern. Höchstpunktzahl, Platz 1 im Ranking und ist somit Deutschlands beste Orthopädieeinrichtung! 64 Kliniken schafften es mit ihren Orthopädieeinrichtungen in die Übersicht, nur sechs aus Sachsen. Erst auf Platz neun folgt die nächste sächsische Einrichtung. Für die Bewertung liegen Qualitätsberichte und Angaben aus Bewertungsportalen zugrunde. Kriterien der Bewertung waren u.a. Leistungsvielfalt und Qualität der Leistungen, Häufigkeit auftretender Komplikationen, Freundlichkeit und Empathie des Pflegepersonals. Aber auch simple Fragen, wie bspw. ob das Essen schmeckt spielten in der Bewertung eine Rolle. Insgesamt liegen dem F.A.Z.-Institut für die Auswertung „Deutschlands beste Krankenhäuser“ Daten zu 1.711 Kliniken und Krankenhäusern vor.
Ein großartiges Ergebnis. Herzlichen Glückwunsch!
Den gesamten Artikel der Sächsischen Zeitung können Sie HIER lesen.