Die Mehrheit der sächsischen Krankenhäuser erfüllt die Mindestanforderungen

Um spezielle Leistungen anbieten zu können, müssen Kliniken bestimmte Kriterien erfüllen. Intensivmedizinische Komplexbehandlungen erfordern beispielsweise qualifiziertes Personal, das rund um die Uhr bereitsteht. Auch für palliativmedizinische Leistungen und die Behandlung von Schlaganfallpatienten gelten Mindestanforderungen. Seit 2021 prüft der Medizinische Dienst (MD) regelmäßig, ob Krankenhäuser die notwendigen Ressourcen nachweisen können. Die Anforderungen werden jährlich vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte festgelegt. Nur bei Erfüllung dieser Kriterien dürfen Kliniken Operationen und Behandlungen mit den Krankenkassen abrechnen.

Die positive Nachricht: In Sachsen erfüllen nahezu alle Kliniken die erforderlichen strukturellen Voraussetzungen für ihre angebotenen Leistungen. Im vergangenen Jahr führte der Medizinische Dienst Sachsen 758 Prüfungen durch, von denen 98 Prozent positiv ausfielen. Die meisten dieser Prüfungen waren routinemäßig, während einige gezielt stattfanden, weil ein Krankenhaus eine Leistung neu oder erneut anbietet. „Für die Patienten bedeutet dieses Ergebnis, dass alle notwendigen strukturellen Bedingungen vorhanden sind, um sie im Ernstfall qualitativ hochwertig zu versorgen“, so eine Mitteilung des MD vom Montag.

 

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Mediziner aus Dresden und Chemnitz: Innovative Ansätze zur effektiveren Bekämpfung von Krebs

Die Diagnose Krebs betrifft mittlerweile nahezu jede Familie. Während die Erkrankungszahlen steigen, verbessern sich auch die Überlebenschancen. Im Jahr 1980 starben noch zwei Drittel aller Krebspatienten, heute können etwa 70 Prozent geheilt werden. Bei bestimmten Krebsarten, wie Lymphknoten- oder Brustkrebs, liegt die Überlebensrate sogar über 90 Prozent. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Behandlungsmöglichkeiten zunehmend individueller auf die Patienten abgestimmt werden. Um sicherzustellen, dass Krebspatienten in Ost- und Südwestsachsen noch stärker von diesen Fortschritten profitieren, haben die Direktoren des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen am Uniklinikum Dresden und des Onkologischen Centrums Chemnitz am Donnerstag eine Vereinbarung zur intensiveren Zusammenarbeit unterzeichnet. Die SZ hat dazu mit den Onkologen und Hämatologen Professor Martin Bornhäuser vom Uniklinikum Dresden und Dr. Mathias Hänel vom Klinikum Chemnitz gesprochen.

 

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InfoTrans plant, Versorgungslücke für junge Rheumapatienten zu schließen

Gelenkrheuma, auch als juvenile idiopathische Arthritis (JIA) bekannt, ist die häufigste chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung, die bereits im Kindes- und Jugendalter auftreten kann. In Deutschland sind etwa jedes tausendste Kind und jeder tausendste Jugendliche betroffen. Die Krankheit äußert sich durch Schwellungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der Gelenke; auch Augen und andere Organe können entzündet sein. Für die betroffenen jungen Menschen bedeutet dies oft langfristige gesundheitliche Einschränkungen sowie Einbußen in Lebensqualität. Mehr als die Hälfte der Betroffenen benötigt auch im Erwachsenenalter eine Behandlung.

Ein großes Problem ist der Übergang von der kinder-rheumatologischen Betreuung zur fachspezifischen Versorgung im Erwachsenenalter: Bei fast der Hälfte der behandlungsbedürftigen Patienten bricht diese ab. Um den Übergangsprozess zu verbessern, wurde das Projekt InfoTrans ins Leben gerufen. Es wird über einen Zeitraum von 45 Monaten mit rund einer Million Euro vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert.

 

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Gründung der Medizinischen Universität Lausitz

Der Aufbau einer staatlichen Medizinischen Universität in Cottbus ist beschlossen. Das Brandenburger Kabinett hat die Gründung der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem entschieden. Ministerpräsident Dietmar Woidke, Wissenschaftsministerin Manja Schüle und Gesundheitsstaatssekretärin Antje Töpfer präsentierten den Gesetzentwurf, der nun im Landtag eingebracht wird. Woidke bezeichnete dies als wichtigen Schritt zur Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Lausitz und zur Ausbildung junger Ärzte.

Die neue Universität soll ein digitales Netzwerk für Gesundheits- und Pflegeversorgung in der Region bilden und als Modell für ländliche Gesundheitsversorgung sowie innovative Forschung dienen. Die ersten 200 Studierenden sollen im Wintersemester 2026/27 beginnen. Das Konzept wird derzeit vom Wissenschaftsrat geprüft; bei positiver Bewertung könnte die Universität am 1. Juli 2024 gegründet werden. Zudem wird das Carl-Thiem-Klinikum in Trägerschaft des Landes übergehen, was 1.300 neue Arbeitsplätze schaffen soll.

 

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Erstmaliger Einsatz eines sondenlosen Schrittmachers durch das Herzteam des Görlitzer Klinikums

Im Städtischen Klinikum Görlitz wurde unter der Leitung von Chefarzt Dr. Christian Pflücke erstmals ein sondenloser Herzschrittmacher bei einer Patientin implantiert. Der minimalinvasive Eingriff erfolgte über die Leistenvene und verlief komplikationslos. Der nur 3,8 cm lange Schrittmacher, der keine Sonden oder zusätzliche Batterie benötigt, misst kontinuierlich die Herzfrequenz und sendet elektrische Impulse bei zu langsamen Herzschlägen. Dieses Verfahren ist besonders geeignet für Patienten mit Zugangsproblemen oder hohem Infektionsrisiko, da es keine sichtbaren Narben hinterlässt.

„Mit dem sondenlosen Herzschrittmacher bieten wir eine weniger invasive Behandlungsalternative an, die das Infektionsrisiko senkt. Zukünftig könnte dieses Verfahren einen bedeutenden Teil der bisherigen Implantationen ersetzen“, erklärt Dr. Pflücke. Das Kardiologieteam des Klinikums setzt auf innovative Methoden und kontinuierliche Weiterbildung, um den Patienten in der Region eine hochwertige kardiologische Versorgung zu gewährleisten. Dank der interdisziplinären Ausrichtung erhalten die Patienten eine umfassende Betreuung durch ein gut vernetztes Team von Spezialisten.

 

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Zusätzliche 20 Millionen Euro für Krankenhäuser in Sachsen

Das Sozialministerium hat beschlossen, sächsische Plankrankenhäuser mit zusätzlichen 20 Millionen Euro im Rahmen einer Pauschalförderung zu unterstützen. Diese Maßnahme wurde aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage der Krankenhäuser in Sachsen getroffen, die sich in den letzten zwei Jahren durch gestiegene Energiepreise, Tariferhöhungen beim Personal und einen anhaltenden Rückgang der Fallzahlen weiter verschärft hat. Die erwartete Krankenhausreform des Bundes wird voraussichtlich erst ab 2025 greifen und die finanzielle Situation der Häuser verbessern.

Gesundheitsministerin Petra Köpping betont, dass obwohl die Krankenhauslandschaft in Sachsen gut aufgestellt ist, die Kliniken mit massiven Kostensteigerungen zu kämpfen haben, die weder durch das aktuelle Finanzierungssystem des Bundes noch durch die geplante Krankenhausreform ausreichend gedeckt werden. Die Betriebskosten, die aktuell das Hauptproblem darstellen, werden von den Krankenkassen übernommen, was in die Zuständigkeit des Bundes fällt. Das Land Sachsen kann jedoch bei den Investitionskosten helfen und daher wurden zusätzlich 20 Millionen Euro über die Pauschalförderung bereitgestellt. Insgesamt beläuft sich die Pauschalförderung in diesem Jahr somit auf 95 Millionen Euro.

Die Ministerin freut sich darüber, dass die Kliniken schnell und rechtssicher durch die Erhöhung der Pauschalförderung unterstützt werden können, was zur Verbesserung ihrer Liquidität und Bonität beiträgt. Sie unterstreicht die Dringlichkeit einer umfassenden Krankenhausreform, um die Standorte zu sichern und weiterzuentwickeln. Es werden wesentliche Änderungen an der aktuellen Krankenhausreform gefordert, um eine angemessene medizinische Versorgung sicherzustellen. Die Erreichbarkeit eines Krankenhauses sollte beispielsweise als Qualitätskriterium berücksichtigt werden. Die Ministerin erwartet, dass die Forderungen der Länder im weiteren parlamentarischen Verfahren berücksichtigt werden.

 

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Projektstart "PflegePlus – Innovative Mitarbeiterbindung"

Das Projekt "Pflege-Plus – Innovative Mitarbeiterbindung" zielt darauf ab, Pflegeeinrichtungen dabei zu unterstützen, attraktiver für Mitarbeiter und Arbeitssuchende zu werden. Es soll insbesondere die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben durch flexible Dienstpläne, Arbeitszeiten, Kinderbetreuungsangebote und gesundheitsfördernde Maßnahmen verbessern. Die Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH (Eno) startete das Projekt am 1. Mai, wie Sandra Bardely von der Servicestelle Projektmanagement der Eno am Dienstag mitteilte. Ein Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung in der Pflege zur Erleichterung der Arbeit, Zeitersparnis und Reduzierung von Bürokratie. Praxispartner sind das Pflegezentrum Am Spreepark in Neusalza-Spremberg, die Diakonie St. Martin in Rothenburg, die Hochschule Zittau/Görlitz sowie die Pflegekoordinatorin des Landkreises Görlitz. Das Ziel besteht darin, die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche nachhaltig zu verbessern.

 

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Innovative Robotertechnologie unterstützt Wirbelsäuleneingriffe im Görlitzer Klinikum

Das Städtische Klinikum in Görlitz, das bereits ein überregionales Wirbelsäulenzentrum betreibt, strebt durch den Einsatz eines Roboters eine Verbesserung an. Durch die Nutzung des Roboters soll eine typische Operation von 1,5 Stunden auf eine Stunde verkürzt und sicherer gestaltet werden, da weniger Röntgenaufnahmen erforderlich sind. Der Roboter wird vom operierenden Arzt gesteuert und handelt nicht eigenständig. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist unter den beeindruckten Anwesenden im Konferenzraum der Klinik und überreicht kurz nach dem Neurochirurgen einen Förderbescheid über 1,76 Millionen Euro. Diese Mittel stammen aus einem Fonds, der den Strukturwandel in der Region unterstützen soll.

 

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Goethe-Universität etabliert neues Institut für Digitale Medizin

Die Goethe-Universität in Frankfurt gründet das "Institut für Digitale Medizin und Klinische Datenwissenschaften", um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben. Prof. Janne Vehreschild wird als Gründungsdirektor des Instituts fungieren, der sowohl Arzt als auch Datenbank- und Softwareentwickler ist. Das Ziel des Instituts ist es, die Gesundheitsversorgung durch den Einsatz moderner Technologien effizienter zu gestalten. Die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung unterstützt das Institut über die nächsten fünf Jahre mit Fördermitteln in Höhe von etwa 1,2 Millionen Euro, um benötigte Fachkräfte entsprechend aus- und weiterzubilden.

Das Institut für Digitale Medizin an der Goethe-Universität Frankfurt strebt danach, die Forschung mit der Praxis in der Region zu verknüpfen. Im Bereich Datenwissenschaften und Digitalisierung wurde bereits im Jahr 2021 das University Center for Digital Health Care gegründet, um die Themen Digitalstrategie, Digitalisierungsprojekte und Nachwuchsförderung gemeinsam voranzutreiben, erklärt Prof. Jürgen Graf, ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Frankfurt.

 

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Mängel bei Heimkontrollen entdeckt

Sächsische Pflegeheime stehen regelmäßig in den Schlagzeilen, vor allem aufgrund finanzieller Probleme einzelner Einrichtungen, fehlender Plätze und hoher Selbstbeteiligungskosten. In jüngster Zeit rückt auch die Betreuungsqualität in den Fokus. Auf Anfrage der Linksfraktion im Landtag hat Sachsens Sozialministerin Petra Köpping die Ergebnisse der Heimkontrollen veröffentlicht, die vom Kommunalen Sozialverband Sachsen (KVS) im vergangenen Jahr durchgeführt wurden. Insgesamt wurden 212 sächsische Pflegeeinrichtungen kontrolliert, immer unangekündigt. Die wichtigsten festgestellten Mängel betrafen den unsachgemäßen Umgang mit Arzneimitteln, bauliche und hygienische Mängel, Defizite bei der Förderung der Selbstständigkeit und Selbstverantwortung der Bewohner sowie Personalmangel und Dokumentationslücken. Insgesamt wurden 100 Einzelpunkte aufgelistet, die zu verschiedenen Sanktionen führten. Häufig mussten Betreiber fehlende Unterlagen nachreichen oder die vorgeschriebene Fachkraftquote einhalten. Einige Einrichtungen erhielten Aufnahmestopps aufgrund überlasteter Kapazitäten. Es wurden Bußgelder verhängt und Beschäftigungsverbote ausgesprochen.

 

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