Lauterbach kündigt bundesweite ePa-Aufklärungskampagne an und fordert stärkere Regulierung bei künstlicher Intelligenz

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach möchte die Akzeptanz der elektronischen Patientenakte (ePA) durch eine bundesweite Aufklärungskampagne erhöhen. Er ist optimistisch, dass der praktische Nutzen die meisten überzeugen wird, aber betont auch, dass der Patient Herr seiner Daten bleiben muss und die Datenschutzregeln praktikabel sein müssen. Lauterbach warnt auch vor wilden Angeboten der Künstlichen Intelligenz (KI) und fordert eine stärkere Regulierung und eine stärkere Beteiligung Deutschlands an der KI-Forschung. Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, äußert Bedenken bezüglich unausgereifter KI wie ChatGPT, betont aber, dass KI-Systeme in der medizinischen Versorgung und Forschung anders sind und das Vertrauen im Arzt-Patienten-Verhältnis erhalten bleiben muss. Lauterbach plant, bis Ende 2024 rund 80 Prozent der gesetzlich Versicherten über eine ePA verfügen zu lassen und eine Opt-out-Regel einzuführen. Bisher nutzen weniger als ein Prozent der Versicherten die ePA.

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Ausländische Pflegekräfte: Expertinnen plädieren für besseres betriebliches Integrationsmanagement

Experten aus Pflege- und Gesundheitseinrichtungen fordern angesichts des zunehmenden Pflegekräftemangels ein konkretes Konzept für das betriebliche Integrationsmanagement. Sie betonen die Notwendigkeit, sowohl die Erwartungen der Arbeitgeber als auch die Wünsche der ausländischen Fachkräfte frühzeitig zu klären. Die gewerbliche internationale Personalvermittlung in Deutschland wird als unreguliert und nicht staatlich gefördert kritisiert. Das Bundesgesundheitsministerium plant die Einführung des Gütesiegels "Faire Anwerbung Pflege Deutschland". Bundesarbeitsminister Heil und Bundesaußenministerin Baerbock planen eine Anwerbe-Strategie und wollen gezielt in Ländern um Arbeitskräfte werben. Laut Bertelsmann-Stiftung werden bis 2030 rund 500.000 qualifizierte Pflegefachkräfte auf dem Arbeitsmarkt fehlen. Eine Pflegereform wird voraussichtlich im Bundestag diskutiert, wobei Nachbesserungen gefordert wurden.

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22 Projekte für den Deutschen Demografie Preis nominiert: Darunter 3 für die Kategorie “Vorbildlich bei Gesundheit

Die Finalisten für den Deutschen Demografie Preis 2023 wurden bekannt gegeben! Unter zahlreichen Einreichungen haben sich 22 Projekte hervorgehoben, da sie auf bemerkenswerte Weise die Fragen und Herausforderungen des demografischen Wandels adressieren und als Vorbild dienen können. 3 Projekte konnten in der Kategorie “Vorbildlich bei Gesundheit” punkten: 

Reinhold Mendritzki Kaltwalzwerk GmbH & Co. KG: Gesundheit = Zukunft = Stahl (Ein Kaltwalzwerk auf neuen Wegen) 
Ziel des Projekts ist es, gesunde, attraktive Arbeitsbedingungen im Kaltwalzwerk zu schaffen und die Beschäftigungsfähigkeit im Alter zu erhalten. Mit den Mitarbeitenden wurden Maßnahmen identifiziert und im Eingliederungsmanagement umgesetzt, die die Belastung verringern.

Scayan: Happy Cells Studie – Wirksamkeit eines multimodalen Systems für betriebliche Gesundheitsförderung in Blue-Color-Berufen 
Das Scayan-System zielt darauf ab, den Gesundheitszustand von Erwerbstätigen (insbesondere „Blue Color-Beschäftigten“) positiv zu beeinflussen und das Risiko für nicht-infektiöse Erkrankungen zu senken.

Volksbank Ulm-Biberach eG: powerbanking 
Das Projekt zielt darauf ab, Gesundheit und Leistungsfähigkeit in der Arbeitswelt zu stärken. Dazu unterstützt die Volksbank ihre Kunden bei der Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Letzten Endes konnte aber nur ein Projekt in der Kategorie “Vorbildlich bei Gesundheit den Deutschen Demografie Preis für sich holen: Reinhold Mendritzki Kaltwalzwerk GmbH & Co. KG: Gesundheit = Zukunft = Stahl (Ein Kaltwalzwerk auf neuen Wegen)

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Experten uneins über Vor- und Nachteile der generalistischen Pflegeausbildung

Die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung vor drei Jahren hat zu anhaltenden Diskussionen geführt. Kritiker wie Bernd Meurer vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste sehen die Umstellung als politischen Fehler, da die Anzahl der Pflegeschüler insgesamt gesunken ist und es an spezifischen Qualifikationen mangelt. Sylvia Bühler von der Gewerkschaft Verdi fordert verbesserte Ausbildungsqualität und Antworten von der Politik.

Auf der anderen Seite betont Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, dass die generalistische Pflegeausbildung Berufschancen eröffnet und die internationale Anschlussfähigkeit fördert. Claudia Moll, Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, unterstützt die Stärkung aller Qualifizierungswege in der Pflege und sieht die neue Ausbildungsform als Möglichkeit, den Pflegeberuf moderner und attraktiver zu machen.

Die Evaluationsergebnisse werden zeigen, ob Anpassungen notwendig sind. Kerstin von der Decken, Gesundheitsministerin von Schleswig-Holstein, spricht sich für eine weitere Akademisierung der Pflege aus, warnt jedoch vor Überakademisierung. Sie betont die Bedeutung von Pflegehilfskräften und fordert eine Verbesserung ihrer Ausbildung.

Ende 2022 befanden sich 146.500 Personen in der Ausbildung zur Pflegefachkraft, wobei die Anzahl der Vertragsunterzeichnungen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 4.000 gesunken ist.

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Krankenhaus-Report 2023: Klinikreform ist auch Schlüssel für bessere Personalsituation

Der Krankenhaus-Report 2023 der AOK warnt, dass sich die schwierige Personalsituation in deutschen Kliniken weiter verschärfen könnte, wenn keine tiefgreifende Krankenhausreform stattfindet. Als mögliche Ursachen nannte der Bericht hohe Behandlungszahlen, Fehlanreize durch das Finanzierungssystem und die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt. Der Bericht schlägt vor, dass bessere Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein mitarbeiterorientiertes Personalmanagement notwendig sind, um die Attraktivität der Krankenhäuser als Arbeitgeber zu steigern. Die Neuordnung der Notfallbehandlung könnte auch dazu beitragen, die Beschäftigten zu entlasten. Kritisiert wird das Ausweichen auf Zeit- und Leiharbeit in der Pflege und im ärztlichen Dienst als "problematisches Geschäftsmodell", das keine Dauerlösung sein sollte.

Weitere Informationen über den Krankenhaus-Report 2023 finden Sie hier.

DigitalPakt Alter: Sachsen tritt Bündnis zur Förderung digitaler Teilhabe älterer Menschen bei

Die sächsische Staatsministerin Köpping betont, dass digitale Unabhängigkeit zu einer besseren Lebensqualität und Selbstbestimmung führt. Der Freistaat Sachsen ist dem “DigitalPakt Alter“ beigetreten, einem Bündnis, das ältere Menschen fit für die digitale Zukunft machen will. Das Bundesministerium für Senioren stellt über 3,1 Millionen Euro für den Erwerb digitaler Kompetenzen älterer Menschen bis 2025 zur Verfügung. Der DigitalPakt Alter vernetzt Angebote zur Förderung der digitalen Souveränität älterer Menschen. Sachsen setzt sich gemeinsam mit anderen Bundesländern für die Erreichung der Ziele ein, um älteren Menschen die digitale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Persönlichkeitsentwicklung durch lebenslanges Lernen zu ermöglichen. Auf der Plattform https://www.digitalpakt-alter.de/ finden ältere Menschen in Sachsen wohnortnahe Angebote. 

Ziele des DigitalPakt Alter beinhaltet: 

Zugang zu digitalen Medien und Alltagstechnologien für alle Menschen in Deutschland, unabhängig von finanziellen Ressourcen, Wohnort und Wohnform.

Unterstützung ältere Menschen bei der Nutzung digitaler Medien entsprechend ihren körperlichen, geistigen und finanziellen Ressourcen

Stärkung und Erweiterung von Anlaufstellen im Lebensumfeld und passenden Bildungsangeboten zur Vermittlung digitaler Kompetenzen

Barrierefreier Zugang zu digitalen Angeboten durch Nutzerfreundlichkeit und Partizipation bei der Entwicklung 

Berücksichtigung von Datenschutz und IT-Sicherheit bei digitalen Angeboten

Fortführung analoger Dienstleistungen, solange es keine vollwertige Unterstützung für diejenigen gibt, die digitale Angebote nicht selbstständig nutzen können

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Bericht zur Lage der Menschen mit Behinderung im Freistaat Sachsen vorgestellt – Fortschritte bei der Inklusion, aber auch Handlungsbedarf

Die sächsische Sozialministerin Petra Köpping stellte den 7. Bericht zur Lage der Menschen mit Behinderung in Sachsen vor. Der Bericht zeigt Fortschritte bei der Inklusion, hebt aber auch den Bedarf an weiteren Maßnahmen hervor. Beispielsweise ist die Anzahl der Kinder mit Behinderungen in integrativen Kindertagesstätten gestiegen, ebenso wie die Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen mit sozialversicherungspflichtigen Jobs. Der Bericht umfasst zehn Handlungsfelder, darunter Familie, Bildung, Arbeit, Gesundheit, Wohnen, Kultur und Barrierefreiheit. Die Fortschreibung des Aktionsplans 2023 zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention enthält insgesamt 131 Maßnahmen, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen weiter zu verbessern. 

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ZNA-Fachkonferenz im Carl-Thiem-Klinikum: Die Notaufnahme der Zukunft

In Cottbus wird eine moderne Notaufnahme aufgebaut, die zu den fortschrittlichsten in Deutschland zählen wird. Unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Tim Flasbeck werden zahlreiche innovative Einrichtungen geschaffen, darunter offene Behandlungsplätze, Schockräume mit eigenem Computertomograph, Dekontaminationskammer und eine Lounge für den Rettungsdienst. Eine Fachkonferenz im Carl-Thiem-Klinikum präsentierte das Konzept der Einrichtung, das durch kurze Wege, verbesserte Arbeitsbedingungen für das Personal und eine effiziente Ressourcensteuerung geprägt ist. Das Ausbildungskonzept für das Notaufnahmepersonal wurde ebenfalls vorgestellt. Die offizielle Inbetriebnahme ist für das kommende Jahr geplant.

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Größte Sicherheit für die Kleinsten

Das Städtische Klinikum Görlitz ist Partnerklinik im Kinder-Tele-Intensivnetzwerk Sachsen, das gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden die Versorgung kritisch kranker Kinder in Sachsen verbessert. Über Telemedizin werden die Experten der Kinderintensivmedizin des Uniklinikums Dresden direkt in die Partnerkliniken zugeschaltet, um bei der Behandlung von Notfällen zu unterstützen. Das Görlitzer Klinikum ist seit langem aktiv an dem Projekt beteiligt und profitiert von der telemedizinischen Beratung der Experten. Das Netzwerk arbeitet mit insgesamt 16 Partnerkliniken an der Verbesserung der Versorgung kritisch kranker Kinder in Sachsen, da es nur drei Kinderintensivstationen im Bundesland gibt. Das Kinder-Tele-Intensivnetzwerk Sachsen wird derzeit vom Land Sachsen finanziell unterstützt.

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Dresden erfindet die Medizin-elektronik neu

In Dresden beginnt im Mai ein neues Forschungscluster namens Semeco zu arbeiten, das sich darauf konzentriert, neuartige Medizintechnik schneller verfügbar zu machen. Das Ziel ist es, eine Grundlage für einen bisher einmaligen Wirtschaftszweig zu schaffen, indem intelligente Chips für die Medizintechnik entwickelt werden. Das Projekt wird vom Bund über Clusters4Future mit 45 Millionen Euro für neun Jahre finanziert. Das Cluster umfasst neben der TU Dresden auch andere Institute, die Chip-Industrie und Medizintechnik-Hersteller. Das sagte Semeco-Projektleiter Gerhard Fettweis in einem Interview mit Sächsische.de. Er ist Institutsdirektor und Professor für Nachrichtentechnik an der TU Dresden.

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